Und das hier sind unsere Themen:

Aische Westermann
Mitgründerin des Freien Institut für Gesellschaftsfragen
Flucht und Migration
Das Thema Zu-, Aus- und Weiterwanderung ist ein Menschheitsthema. Der Umgang mit diesem bestimmt das friedliche Zusammenleben. Die Menschen, über die täglich berichtet wird, sind vielen gar nicht persönlich bekannt. Anderen schon, weil sie beruflich, im ehrenamtlichen Engagement oder durch private Bekanntschaften auf Menschen mit Fluchterfahrungen treffen. In beiden Fällen kann der Bedarf nach Auseinandersetzung entstehen.
Ich biete daher folgende Themen an:
- Was ist eigentlich Flucht, wodurch wird sie ausgelöst und wie ist sie im nationalen und internationalen Kontext zu verorten? Hierzu gehören auch gesellschaftliche Entwicklungen wie aktuelle Rechte, Vorurteile, Diskriminierung und Akzeptanz in Deutschland und weltweit.
- Rechtliche Rahmenbedingungen für zugewanderte Menschen in Deutschland: Aufenthalts- und Asylrecht, die Dublin Verordnung und europäische Richtlinien. Unterthemen sind z.B. die Ausbildungsduldung, Familienzusammenführung, Passbeschaffung, Abläufe und Rechte im Asylverfahren, Umgang mit besonderer Schutzbedürftigkeit u.v.m.
- Schule und KiTa: Zugänge, Rechte, Bildungschancen, wichtige Aspekte in der Zusammenarbeit mit Kindern und ihren Familien im Kontext von Erziehungs- und Bildungseinrichtungen
- Auswirkungen von Fluchterfahrungen und Lebensbedingungen in Deutschland: Gesundheitliche und psychosoziale Aspekte
Geschlechtervielfalt und sexuelle Orientierung
Was ist eine Frau, was ein Mann? Was ist Männlichkeit, was ist Weiblichkeit? Aber auch: Wer liebt wen? Diese Fragen beschäftigen bereits kleine Kinder. Die jeweilige Normvorstellung hiervon bestimmt nicht nur, wie vielfältig eine Gesellschaft ist, sondern auch, wer in einer Gesellschaft aufgrund des Verhaltens oder Begehrens Ausgrenzung und Diskriminierung erfährt.
Durch die Auseinandersetzung mit dem aktuellen Wissen über die Diskriminierung von LSBTIQ*-Personen und ihren Lebenswelten kann Diskriminierung aktiv vorgebeugt werden. Dies spielt vor allem in KiTas und Schulen eine Rolle, aber auch in Vereinen und im Berufsleben. Gerade im Erziehungs- und Bildungskontext ist es wichtig, dass Kinder und Jugendliche in einem angstfreien Klima aufwachsen und lernen können, um ihre Persönlichkeit frei zu entfalten.
Um sich hiermit auseinander zu setzen können in den Workshops und Seminaren verschiedene Schwerpunkte gesetzt werden:
- Einführung in die Grundbegriffe: Homosexualität, Lesbisch, Schwul, Bisexuell, Trans*, Intergeschlechtlichkeit, Asexualität, Aromantik, LSBTTIQ*, Heteronormativität u.v.m.
- Kulturhistorische Entwicklung des Umgangs mit Geschlechterrollen und sexuellen Orientierungen. Hierbei wird auch auf die verschiedenen weltweiten Entwicklungen und Emanzipationsbewegungen eingegangen.
- Gesellschaftliche Entwicklungen: Aktuelle Rechte, Vorurteile, Diskriminierung und Akzeptanz. Deutschland und weltweit.
- Einführung in die Queer-Theory
- Intersektionalität: Was ist Mehrfachdiskriminierung und wie wirkt sie sich aus?
- Regenbogenfamilien: Rechte, Lebenswelten, Bedarfe im Kontakt mit Institutionen

Birgit Schäfer-Biermann
Mitgründerin des Freien Institut für Gesellschaftsfragen
Demokratiebildung und Kindheit
Demokratie gehört zum Aufwachen von Kindern. Wie kann Demokratiebildung in der Kindheit gelingen? Mit Eintritt in eine Kindertagesstätte beginnt für die meisten Kinder das Leben außerhalb ihrer Familie. Hier tauchen sie das erste mal in eine Gemeinschaft von Menschen ein, die nicht aus ihrem bisherigen verwandtschaftlichen Umfeld stammen. Sie erleben wie eine Gemeinschaft organisiert ist und welche Rechte jeder einzelne hat. Es werden ersten Demokratieerfahrungen gemacht – ob dies beabsichtigt ist oder eher zufällig von den pädagogischen Fachkräften passiert bleibt offen. Die Beteiligung von Kindern an ihren eigenen Angelegenheiten in der Kita sind Menschenrechte. Es können sich sich unterschiedliche Themenschwerpunkte und Fragestellungen entwickeln.
Dazu biete ich folgende Auseinandersetzungsaspekte an:
- Theoretisches Verständnis von Demokratie
- Demokratiebildung und ihre rechtlichen Verankerungen
- Reflexion der Partizipationsangebote in der eigenen Einrichtung.
- Praxisbezogene Abstimmungsmethoden der Partizipation
- Reflexion der vorhandenen Partizipationsmöglichkeiten
- Beteiligungsformen der Partizipation
- Machtabgabe der Erwachsenen – Rechte der Kinder, Rechte der Erwachsenen
- Partizipationsfähigkeit der Kinder – Grenzen und Chancen der Selbstbestimmung
- Beteiligung der Kinder – didaktisch-methodische Anregungen
- Dialoge mit Kindern führen – die Kunst des Fragens.
- Auswirkungen demokratischer Beteiligung
Digitale Medien und Kindheit
„Digitale Medien und Kinder“ ist ein aktuelles gesellschaftlich relevantes Themenfeld, dass die Gemüter oft spaltet. Kindheit bedeutet gegenwärtig, sich in einer Welt zu bewegen, die umgeben ist von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die digitale Medien ganz unterschiedlich nutzen. Kindheit und Kita als Schutzraum von digitalen Medien einzufordern, scheint eine Illusion zu sein und ist als Lösung möglicherweise unbrauchbar. Vielmehr ist ein konfrontativer, reflexiver Umgang mit der Medienrealität der Kinder gefordert. Das Themenfeld ‚Digitale Medien und Kindheit‘ wirft somit Fragen zur Bedeutung von Medienkompetenz, Medienpädagogik und Medienbildung auf und breitet damit eine großzügige Auseinandersetzungsfläche aus:
- Medienbiografie – was bedeutet das? Medienhelden, Medienspuren
- Welche Medienspuren und fiktive Medien-Figuren kennen wir?
- Was fällt unter die Begriffe Medien und Medienbildung?
- Was bedeutet Bildung durch Medien?
- Digitale Kinderechte und digitale Ungleichheit
- Was wissen wir über Datenschutz und Big Data?
Bildung für nachhaltige Entwicklung
Kinder denken! Sie stellen sich Fragen: Was passiert mit unserem Müll? Warum wird der Wald gerodet? Woraus besteht ein Tablet? Nachhaltigkeitsfragen haben eine hohe gesellschaftliche Bedeutung. Kinderfragen fordern auf, unsere alltäglichen Lebensgewohnheiten durch die Brille einer nachhaltigen Entwicklung zu betrachten. Bildung für nachhaltige Entwicklung wird als lebenslanger Prozess verstanden, der die gesamte Bildungskette von der Kita über die Schule und Hochschule bis zur Erwachsenenbildung betrifft (vgl. Deutsche UNESCO-Kommission 2013: 14f.). Die Kindertagesstätten sind anerkannte Bildungsorte, in denen Familien mit ihren Kindern vielfältige Gelegenheiten erhalten, sich mit zentralen Fragen der Gesellschaft zu beschäftigen. In der Bildungsarbeit in der Kita können pädagogische Fachkräfte die zahlreichen Themen mit denen Kita-Kinder in ihrer Lebenswelt beschäftigt sind aufgreifen.
Allgemein biete ich zu diesem Themenbereich daher an:
- Was bedeutet Bildung für nachhaltige Entwicklung?
- Kulturhistorische Entwicklung der Bedeutung; rechtliche Hintergründe
- Handlungsfelder in der Kita; Bildungsarbeit
- Bildung für nachhaltige Entwicklung konzeptionell verankern
- Überforderung; Kinder und die Komplexität der Zusammenhänge
Transitionen - Übergänge gestalten
Zahlreiche Übergänge begleiten uns lebenslänglich. Das Themenfeld ‚Transitionen’ schlägt zunächst einen weiten Bogen von der allgemeinen Bedeutung von Übergängen und konzentriert sich dann schwerpunktmäßig auf den Übergang von der Kindertagesstätte in die Grundschule. Hierbei spielt die Sicht des zukünftigen Kindes als auch die Sichtweisen der Institutionen eine zentrale Rolle. Übergänge gestalten bedeutet auch darüber nachzudenken, wie Bildungsprozesse anschlussfähig werden.
Mögliche Auseinandersetzungsaspekte:
- Was bedeutet Transition?
- Familie, Kita, Schule: Wenn sich Systeme begegnen
- Rituale für einen gelungenen Übergang
- Kinder im Übergang sicher begleiten
- Bildungsungleichheiten reduzieren
- Sichtweisen: Eltern, Fachkräfte und zukünftige Schulkinder
Kinderrechte
Pädagogische Fachkräfte unterstützen die Umsetzung der Kinderrechte durch ihre tägliche Arbeit und reduzieren damit Ungleichheit und Willkür. Kinderrechte konkret werden lassen, bedeutet Mut und Informiertheit. Das Modul geht unter Bezug auf konkrete Praxisbeispiele der Frage nach, wie Kinder und Jugendliche zu ‚ihren‘ Rechten kommen. Wie gelingt es, dass Kinder über ihre Rechte selbst verfügen und im eigenen Interesse kindheitsbegleitend nutzen können? Im Mittelpunkt steht die Idee, Kinder alters- und entwicklungsgerecht dauerhaft bei der Umsetzung ihrer Menschenrechte zur Seite stehen zu können.
Inhalte:
- Historischer Rückblick: Emanzipationsversprechen Kinderrechte
- Kinderechte konkret werden lassen
- Kinderrechte von ‚unter‘
- Kinderpartizipation ermöglichen
- Machtabgabe der Erwachsenen – Rechte der Kinder, Rechte der Erwachsenen
Denkwerkstatt zum Thema: Fridays for future
Die junge schwedische Klima-Aktivistin Greta Thunberg klagt die globale erwachsene Elite an. Freitags formieren sich in vielen Städten Schüler und Schülerinnen und verdeutlichen, dass Erwachsenen ihre Verantwortung zum derzeitigen Klimawandel nicht ernst nehmen.
Politiker*innen reagieren unsicher auf diese Form des zivilen Ungehorsams. Beispielsweise werden die jungen Aktivisten auf den negativ besetzten Begriff ‚Schulschwänzer‘ reduziert oder Politiker*innen finden es ‚unglaubwürdig‘, wenn Schüler*innen sich nach Schulschluss versammeln.
Die ‚Denkwerkstatt Friday Aachen‘ lädt regelmäßig zum gemeinsamen Austausch ein. Wie können wir als Erwachsene, junge Aktivisten z.B. auf Basis juristischer und pädagogischer Fakten in ihrem Handeln unterstützen? Die Einrichtung dieser Denkwerkstatt verfolgt die Idee, gemeinsam praktische Unterstützungsmöglichkeiten zu entwickeln. Die Denkwerkstatt startet ab September 2019. Der konkrete Zeitpunkt wird noch bekannt gegeben. Dieses Angebot ist kostenfrei. Anmeldung erforderlich.